|
|
Das Zentrum war immer das Klavier und wohl auch der Jazz. Mark Koch, der Berner Tastenmann, ist allerdings ein zu offener Geist, als dass er sich auf ein Instrument und eine Musik beschränkt hätte. In den Siebzigerjahren absolvierte er die Swiss Jazz School, spielte die Musik auch, die dort gepflegt wurde, um allerdings schon damals seine Fühler in Richtung Fusion, Rock und anderen Musik-Spielarten auszustrecken. Konsequenterweise kamen zu den Tasten "Keys", zuerst das Fender Rhodes, später Synthesizer, Sampler, Computer.
Trotz Hightech-Equipement ist die Musik Mark Kochs allerdings nie kühl oder gar kalt geworden, die Bodenhaftung blieb immer erhalten. Die Ingredienzien der Stücke, die er für sich und seine Bands schreibt, sind diejenigen, die man für Soul-Food benötigt: Ein guter Schuss Blues, eine Prise Gospelklavier, eine gute Portion Groove, alles abgeschmeckt mit Latinrhythmen und ein paar anderen heissen Zutaten.
Und so wundert es auch nicht, dass Mark Koch nach jahrelangen Erfahrungen mit technisch aufwendigen Bands und Projekten, wieder zum Einfachen zurückkehrt, zum akustischen Klavier, welches von einem Kontrabass und einem gewöhnlichen Schlagzeug begleitet wird. In der Musik geht es um Kommunikation, um Interplay, um Aufeinanderhören und Miteinanderspielen, dies geht am schönsten in der kleinen Besetzung. Und hier kann der Pianist Koch seine Kompetenzen am reinsten ausspielen, und der Komponist Koch kann ihm die Schanzen bauen, die einen leichten und freien Flug ermöglichen!
Beat Blaser Journalist Radio DRS 2 September 2005
|